Inventar - Schützenswerte Bauten

Historische Bauten prägen das Stadtbild Basels sowie die Ortsbilder von Riehen und Bettingen. Es befinden sich darunter zahlreiche Bauwerke und Objekte, die erhaltens- bzw. schutzwürdig sind. Sie werden im Inventar der schützenswerten Bauten verzeichnet, das somit als Grundlage für den Umgang mit wertvoller Bausubstanz dient.
Das Inventar der schützenswerten Bauten
Ins Inventar aufgenommen werden Bauten, die für das Basler Stadtbild kulturellen, geschichtlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Wert haben. Das quartierweise erstellte Inventar hat Informationscharakter. Der Auftrag zu seiner Erstellung ist im Gesetz über den Denkmalschutz (SG 497.100, § 24a) und in der Verordnung betreffend die Denkmalpflege (SG 497.110, § 24–27) festgehalten.
Informationscharakter
Die Aufnahme ins Inventar bedeutet, dass die Denkmalpflege als Fachinstanz eine Erhaltenswürdigkeit festgestellt hat. Bei Renovationen, Umbaumassnahmen oder Abbruchvorhaben, die Inventarobjekte betreffen, werden die entsprechenden Baugesuche vom Bauinspektorat der Denkmalpflege zur Stellungnahme vorgelegt. Im Fall eines Abbruch- oder Umbauvorhabens, das massive Veränderungen des Inventarobjekts vorsieht, wird die Schutzwürdigkeit vertieft untersucht. Wird ein Objekt als schutzwürdig befunden, verhandelt die Kantonale Denkmalpflege mit der Eigentümerschaft über die Erhaltung oder beantragt beim Regierungsrat die Unterschutzstellung. Dies kann zu einer Eintragung ins Denkmalverzeichnis führen.
Vielfalt der Baudenkmäler
Der Begriff des Baudenkmals ist im Gesetz über den Denkmalschutz (SG 497.100, § 5) erläutert. Er umfasst eine Vielfalt von Objekten, deren Erhaltenswürdigkeit aus ihrem kulturellen, geschichtlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Wert hergeleitet wird. Die Objekte im Inventar der schützenswerten Bauten sind mehrheitlich Wohnhäuser. Neben diesen findet sich ein breites Spektrum anderer Bauwerke – vom Geschäftshaus bis zum Industriegebäude, von der Brücke bis zum Brunnen. Die hier vorgestellten Beispiele geben einen Einblick in die gesamte Bandbreite.
Das Inventar als Kulturtechnik
Unser Inventar der schützenswerten Bauten ist in guter Gesellschaft. Das Erstellen von Inventaren ist eine allgemeine Praxis, Objekte, die für das kulturelle Selbstverständnis einer Gemeinschaft wichtig sind, zu würdigen und – idealerweise – der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die meisten kantonalen oder kommunalen Denkmalpflegen in der Schweiz erstellen Inventare; sie dienen in erster Linie als Arbeitsinstrumente und sind bei Eingriffen die Grundlage für Empfehlungen und Leitlinien.
Eine beachtliche Anzahl wichtiger Inventare ist gesamtschweizerisch ausgerichtet. Sie betreffen Themen, die sich mit unserem Tätigkeitsgebiet überschneiden oder einen grösseren Zusammenhang schaffen. Eine kleine, aber repräsentative Auswahl sei hier aufgeführt:
- ISOS - Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung
- KGS-Inventar - Schweizerisches Inventar der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung
- Die Kunstdenkmäler der Schweiz
- Die Bauernhäuser der Schweiz
- Industriekultur Schweiz
- INSA - Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920
- ICOMOS - Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz
- IVS - Bundesinventar der historischen Verkehrswege der Schweiz
Ein Querschnitt aus dem Inventar der schützenswerten Bauten
- Wohnbauten
Eines der ältesten Kleinbasler Häuser, 1403 – Typisches Einfamilien-Reihenhaus im Quartier Am Ring, 1865 – Villa im Gellert, 1873 – Mehrfamilienhäuser im Matthäus-Quartier, 1897 – Einfamilienhäuser im Iselin-Quartier, 1914 – Wohnhochhaus beim Schützenmattpark, 1960
Download Inventarblätter Wohnbauten (PDF, 823 KB, nicht barrierefrei) - Geschäftshäuser
Wohn- und Geschäftshaus des Historismus, 1897 – Büro-Hochhaus der Nachkriegsmoderne, 1959
Download Inventarblätter Geschäftshäuser (PDF, 360 KB, nicht barrierefrei) - Industrie- und Gewerbebauten
Maschinenfabrik Burckhardt, 1899–1929 – Pharma-Produktionsgebäude der CIBA, 1946–1952 – Umschlaghof im Rheinhafen, 1952
Download Inventarblätter Industrie- und Gewerbebauten (PDF, 598 KB, nicht barrierefrei) - Öffentliche Bauten
Gotthelf-Schulhaus, 1899 – Gartenbad Bachgraben, 1960 – Felix Platter-Spital, 1961–1967 – Universitätsbibliothek, 1962–1968 – Titus-Kirche, 1962 – Johanniterbrücke, 1964–1967
Download Inventarblätter Öffentliche Bauten (PDF, 1 MB, nicht barrierefrei) - Gartenanlagen und Brunnen
Sevogelbrunnen, 1884 – Schützenmattpark, 1898 – Antilopenhaus im Zoologischen Garten, 1909 – Musikpavillon auf der Claramatte, 1912
Download Inventarblätter Gartenanlagen und Brunnen (PDF, 254 KB, nicht barrierefrei) - Besondere Objekte
Wirtshaus St. Jakob, 16. Jh. – Walke am St. Alban-Teich, 1742 – Brausebad beim St. Johanns-Tor, 1905 – Droschkenanstalt Settelen, 1907 – Trafo-Kiosk beim Schützenmattpark, 1920 – Gellert-Garage, 1951
Download Inventarblätter Besondere Objekte (PDF, 688 KB, nicht barrierefrei)