Neu im Denkmalverzeichnis

Der Regierungsrat hat am 28. Januar 2020 die Eintragung der Liegenschaften Schaffhauserrheinweg 63 und Rheingasse 57 in das Kantonale Denkmalverzeichnis beschlossen. Bei ersterer Liegenschaft erfolgte dies auf der Basis eines Schutzvertrags, der im gegenseitigen Einvernehmen zwischen der Eigentümerschaft und der Kantonalen Denkmalpflege zustande kam.

Fassade und Treppenhaus des 1892 erbauten Wohnhauses am Schaffhauserrheinweg 63. 2018/19 erfolgte eine sorgfältige Sanierung der nahezu im Originalzustand erhaltenen Liegenschaft. Fotos: Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt, Ariel Huber

Schaffhauserrheinweg 63
Das 1892 erbaute, 1899 um ein zusätzliches Geschoss erhöhte Wohnhaus gehört zur Erstbebauung am Schaffhauserrheinweg, der 1887 als Promenade am rechten Rheinufer angelegt wurde. Bauherr war der Papierhülsenfabrikanten Johann Meyer-Fröhlich; 1924 gelangte die Liegenschaft in den Besitz des Parfümfabrikanten und -händlers Daniel Maeder-Socchi, der seit 1903 die 1888 von seinem Vater gegründete, namhafte Parfümerie an der Freien Strasse führte. Aufgrund der aufwendig gestalteten historistischen Fassade und der gänzlich erhaltenen Originalstruktur und Innenausstattung ist das Wohnhaus ein in seltener Einheitlichkeit überliefertes Baudenkmal des späten 19. Jahrhunderts und darüber hinaus ein qualitätvoller Repräsentant der aus Villen bestehenden Bebauung an der Uferpromenade des Wettstein-Quartiers. Der bauzeitliche Erhaltungszustand wurde 2018/19 durch eine sorgfältige Sanierung gesichert und wieder vollends zur Geltung gebracht.

Rheingasse 57
Das dreigeschossige, seit den 1420er Jahren als Wohnsitz von Handwerkern belegte Kleinbasler Altstadthaus steht zusammen mit den ostwärts anschliessenden Bauten von der Gassenflucht zurückversetzt. Seine Baustruktur geht in wesentlichen Teilen auf das Mittelalter zurück, wobei die gassenseitige Fassade mit dreiachsiger Einteilung der Obergeschosse durch eine Modernisierung um 1837/39 bestimmt wird. Im Innern sind insbesondere eine Balkendecke über dem Erdgeschoss mit aufgemalter, buntfarbiger Rankendekoration aus dem späten 17. Jahrhundert, im 1. Obergeschoss eine Täferstube mit spätgotischer Bälkchendecke sowie eine annähernd wandhohe Dekorationsmalerei zu erwähnen.
Das Gebäude mit seinen überlieferten Innenstrukturen und Ausbaubestandteilen ist ein Baudenkmal mit vielfältigem Zeugniswert, insbesondere in Bezug auf die Bau- und Stadtbaugeschichte sowie die Kulturgeschichte der Kleinbasler Altstadt.

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