Unsere Geschichte

Historische Ansicht des Kleinbasler Rheinufers mit dem ehemaligen Kloster Klingental

Privates Engagement als Ausgangspunkt

Ernst Alfred Stückelberg (1867–1926). Gründer der Freiwilligen Basler Denkmalpflege und erster Denkmalpfleger des Kantons Basel-Stadt. Foto um 1910. Archiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt
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Ernst Alfred Stückelberg (1867–1926). Gründer der Freiwilligen Basler Denkmalpflege und erster Denkmalpfleger des Kantons Basel-Stadt. Foto um 1910. Archiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt

Die Geschichte der Denkmalpflege des Kantons Basel-Stadt ist eng verflochten mit derjenigen der Freiwilligen Basler Denkmalpflege, die heute als Verein organisiert ist. Bereits um 1900 hatte sich der Kunsthistoriker Ernst Alfred Stückelberg (1867–1926) erfolglos um die Bildung einer behördlich abgestützten Denkmalpflege bemüht. 1913 dann gründete er zusammen mit Interessensgenossen die Basler Denkmalpflege, eine locker organisierte Vereinigung auf privater Basis, die fortan die Inventarisation und Restaurierung schützenswerter Bauobjekte unterstützte. Ihre Tätigkeit half ganz wesentlich dabei, den denkmalpflegerischen Gedanken ins öffentliche Bewusstsein Basels zu bringen. Ab 1919 wurde die Vereinigung vom Staat unterstützt. Bis 1922 hiess sie Erweiterte Basler Denkmalpflege, seit 1922 trägt sie die Bezeichnung Freiwillige Basler Denkmalpflege.

Die Gründung der Denkmalpflege als staatliche Organisation fällt genau genommen ins Jahr 1919 mit der Ausschüttung von Subventionen an die private Vereinigung der Freiwilligen Basler Denkmalpflege. Ab 1923 war die Bezeichnung Öffentliche Basler Denkmalpflege in Gebrauch, später dann Basler Denkmalpflege.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass noch bis in die 1960er Jahre der Präsident der Freiwilligen Basler Denkmalpflege gleichzeitig auch Vorsteher der Öffentlichen Basler Denkmalpflege war (Personalunion bei Trennung der Instanzen): So amtierte Ernst Alfred Stückelberg 1913–1926 als Präsident der «Freiwilligen» und war 1919–1926 gleichzeitig erster Denkmalpfleger des Kantons Basel-Stadt. Beide Organisationen nahmen im Übrigen bis in die 1960er Jahre Aufgaben im Bereich der praktischen Denkmalpflege wahr.

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Von der Basler Denkmalpflege zur Kantonalen Denkmalpflege Basel-Stadt

Der Hof des Kleinen Klingentals. Aquarell von Johann Jakob Schneider, datiert 6. Mai 1875. Privatsammlung/Archiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt
Der Hof des Kleinen Klingentals. Aquarell von Johann Jakob Schneider, datiert 6. Mai 1875. Privatsammlung/Archiv Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt

Bis zur Regierungs- und Verwaltungsreform 2009 war die Basler Denkmalpflege Teil der Abteilung Kultur des Erziehungsdepartements. Seit dem 1. Januar 2009 gehört sie zum Bau- und Verkehrsdepartement BVD, in dem sie zusammen mit dem Hochbau- und dem Planungsamt den Bereich Städtebau & Architektur bildet. Die offizielle Bezeichnung lautet heute Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt. Seit 1929 hat die Denkmalpflege ihren Sitz in den Gebäuden des ehemaligen Dominikanerinnen-Klosters im Kleinen Klingental.

Die gesetzlichen Grundlagen

Mit der Einführung des Denkmalschutzgesetzes im Jahr 1980 wurde Denkmalpflege als staatliche Aufgabe festgelegt. Das Gesetz definiert, was unter einem Denkmal zu verstehen ist und bildet die Grundlage für Organisation und Kompetenzen des Denkmalrats, der Denkmalpflege sowie der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt. Es verbindet Denkmalschutzrecht und Planungsrecht und enthält Bestimmungen zum Denkmalverzeichnis und zu rekursberechtigten Organisationen.

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Heimatschutz

Als weitere Organisation, die sich für die Pflege des Basler Stadtbilds, die Erhaltung historisch wertvoller Bauten und gleichzeitig das Entstehen qualitätvoller neuer Architektur einsetzt, ist zudem der Heimatschutz Basel zu nennen. Die als Verein organisierte Institution wurde 1905 gegründet und ist eine Sektion des Schweizer Heimatschutzes.

Zum Weiterlesen

  • Andreas Bischofberger, Chancen privater Denkmalpflege. Geschichte der Freiwilligen Basler Denkmalpflege, in: Jahresberichte der Freiwilligen Basler Denkmalpflege 1992–1995, Basel 1996
  • Uta Feldges, «Die schöne Stadt Basel war unser Ziel». Zur Geschichte des Basler Heimatschutzes 1905–2005, Basel 2005
  • Dorothee Huber, Erwartungen, Erfahrungen, Ernüchterung. 25 Jahre «Gesetz über den Denkmalschutz», in: Jahresberichte der Freiwilligen Basler Denkmalpflege 2004–2007, Basel 2008
  • Yvonne Sandoz, Verwaltung, Aufbewahrung und Archivierung von Baudokumentationen: Das Beispiel Basler Denkmalpflege. Masterarbeit MAS-ALIS 2008–2010 (Universitäten Bern und Lausanne), Basel 2010

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